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Aktuelles: Kritisieren mit Biss (15.10.2010)

Gerufen und nicht gehört - in der Face-to-Face-Komunikation ist es nicht immer einfach zu sagen, wo der Schuh drückt. Manchmal fehlt der Mut zum Kritik üben. Schlechte Erfahrungen haben dazu geführt, sich lieber zurückzuhalten oder es mangelt an Übung.
Doch negative Emotionen in wichtigen Fällen zurück - zu - halten und damit in sich zu - be - halten klappt nicht auf Dauer, das Halten kostet Kraft, vielleicht die Gesundheit und vergiftet das Klima. In vermeintlich entspannten Situationen kommt es zu Reaktionen, die selbst denjenigen überraschen, der sie äußert.

Kritik können wir im Unternehmen in alle Richtungen der Hierarchien geben. In gut geführten Unternehmen schätzt man den Wert von konstruktiver Kritik.
In der Familie sollte die Sehnsucht nach Harmonie erforderliche Kritik nicht unterdrücken. Sonst bleibt die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen den Eltern auf der Strecke. Kinder werden schon möglichst früh an die Kunst des Kritisierens herangeführt.

Im Streitgespräch ist die Einstellung, dass am Gegenüber grundsätzlich etwas nicht stimmt oder ein beschädigtes Selbstwertgefühl, Ursache, dass Streit eskaliert. Brauchbare Ergebnisse bleiben leider aus und neue Verletzungen kommen hinzu. Es ist wichtig, sich in die Situation des anderen hinein zudenken ohne dabei die eigene Position aufzugeben.
Ein gut geführtes Streitgespräch bedarf einer guten, manchmal stundenlangen Vorbereitung, auch mit Unterstützung eines Personalcoachs. Eine große Portion Empathie ist nötig, um den Gesprächspartner für die eigenen Befindlichkeiten zu öffnen. Mit Nächstenliebe und Selbstbewusstsein kann man in der Grundhaltung "Ich bin ok - du bist ok" das Streitgespräch auf gleicher Augenhöhe führen.

In Bereichen von Politik und Wirtschaft geht es nicht immer um einen Abgleich verschiedener Ansichten. Hier wird so argumentiert, dass der Wortführer im Kampf der verschiedenen Meinungen recht behält und das mit Recht und Unrecht.

Erfolgreich ist, mit innerer Stärke und einem guten Gefühl zu brüllen. Dann wird der Tiger auch gehört. Der Erfolg des Streites ist besonders, wenn sich der Streitpartner dankbar für den gegebenen Impuls zeigt.

M. Rainer Baumann

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